Ausschuss für Schule, Bildung, gesellschaftliche Teilhabe, Sport und Kultur
vom 25. November 2025
Kita-Bedarfsplanung 2026–2029: Ausreichende Versorgung und neue Herausforderungen für die Gemeinde Alfter
Die aktuelle Kita-Bedarfsplanung des Kreises für die Jahre 2026 bis 2029 zeigt eine insgesamt stabile und gut abgesicherte Versorgungslage in unserer Gemeinde. Dies sind die Früchte der intensiven Arbeit der CDU-Fraktion in den vergangenen Jahren, was uns sehr erfreut. Grundlage der Planung ist eine umfassende Datenerhebung des Kreises, die Bevölkerungsentwicklungen, Geburtenzahlen, Anmeldungen und tatsächliche Belegungen einbezieht. Dadurch können die Bedarfe für die kommenden Jahre mit hoher Genauigkeit prognostiziert werden.
Ausreichend Plätze im Ü3-Bereich – Gute Betreuungsquote bei U3
Für Kinder über drei Jahren stehen in Alfter bereits heute genügend Betreuungsplätze zur Verfügung. Auch im U3-Bereich zeigt sich ein sehr positiver Trend: Während aktuell 54 Prozent der unter Dreijährigen betreut werden, liegt die spezifische Quote bei den Ein- bis Dreijährigen bei bemerkenswerten 75 Prozent. Dieser Wert gehört zu den besseren im landesweiten Vergleich. Die Prognosen des Kreises gehen davon aus, dass in allen Altersgruppen auch künftig ein deutlicher Platzüberhang bestehen wird. Der Überschuss soll 2028 über 80 Plätze betragen. Das schafft zumindest Planungssicherheit für die Familien. Auch in der Offenen Ganztagsschule (OGS) bleibt die Versorgung mit einer Quote von 69 Prozent gut.
Folgen für Neubauprojekte und bestehende Einrichtungen
Die Berechnungen haben konkrete Auswirkungen auf geplante Kita-Projekte in der Gemeinde. So entfällt der Neubau der Kita Buschkauler Feld, da kein Bedarf mehr besteht. Gleiches gilt für einen möglichen Ersatzstandort für die geschlossene Einrichtung in Gielsdorf. Eine Nutzung des geplanten Baus im Buschkauler Feld als Ausweichstandort während Sanierungsphasen anderer Kitas ist ebenfalls ausgeschlossen: Die geltenden Förderrichtlinien lassen dies nicht zu, zudem gibt es für bestehende Gebäude noch vertragliche Zweckbindungen.
Finanzielle Risiken für Träger
Finanziell gefördert werden durch das Land nur tatsächlich belegte Plätze. Dies kann für einzelne Träger künftig zu Problemen führen, falls aufgrund sinkender Kinderzahlen Plätze unbesetzt bleiben. Momentan zeigt sich diese Problematik noch kaum, da einige Einrichtungen ihre Platzkapazitäten aufgrund von Personalmangel ohnehin nicht vollständig anbieten können.
Herausforderung Fachkräftemangel
Trotz eines ausreichenden Angebots an Ausbildungsplätzen werden diese von jungen Menschen nicht im notwendigen Umfang nachgefragt. Positiv wird dagegen die neue praxisintegrierte Ausbildung (PIA) bewertet, die in Alfter angeboten wird und vom Land gefördert wird. Sie ist für Quereinsteiger und Hilfskräfte attraktiv, doch können Kitas nicht zur Bereitstellung entsprechender Ausbildungsplätze verpflichtet werden. Viele Träger scheuen den hohen personellen Aufwand der Anleitung sowie die begrenzte finanzielle Unterstützung.
Förderung frühkindlicher Bildung bleibt wichtig Auch wenn die Teilnahme an der Kindertagesbetreuung nicht verpflichtend ist, fördern die kostenlosen Kindergartenjahre und die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde den frühen Zugang zur Bildung. Eine Sprachstandsfeststellung bei vierjährigen Kindern mit Migrationshintergrund soll zudem sicherstellen, dass Förderbedarf frühzeitig erkannt wird. Bei auffälligen Ergebnissen wird ein verpflichtender Sprachkurs in einer Kita angeordnet.