OGS im Schloss
Die CDU Alfter begrüßt die Überlegungen der Gemeindeverwaltung das Schloss Alfter für die schulische Nutzung anzumieten. Hierdurch kann nicht nur das Schloss wieder in den alfterer Alltag eingebunden werden, sondern auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit wieder ein Bestandsgebäude in Nutzung gebracht werden und eine weitere bauliche Maßnahme am Schulcampus vermieden werden.
Die Fakten stellen sich wie folgt dar:
mit dem Schuljahreswechsel 2022/23 benötigt die OGS der Anna Schule Alfter zusätzliche OGS Räume. Diese sind im Bestand nicht vorhanden. Weitere Bedarfe für Erweiterungen sind in den Folgejahren, vor allem ab 2026 mit dem verbindlichen Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz, zu erwarten.
Gemeinsam mit der Leitung von Schule und OGS hat die Gemeindeverwaltung unter der Leitung unseres Bürgermeisters Dr. Schumacher verschiedene Optionen zur Lösung des Problems geprüft.
Hierbei stellte sich sehr schnell heraus, dass ein 3-4 geschossigen Neubau an Stelle des bestehenden Pavillons von der Schulleitung abgelehnt wird. Zum einen würden während der Bauphase drei Klassenräume fehlen und zum zweiten würde diese Baumaßnahme den Schulbetrieb zusätzlich zum begonnenen Bau der Kultur-und Sporthalle und dem geplanten Bau des Vollsortimenters belasten. Das heißt im Klartext eine Lärm- und Schmutzbelastung der Schule über mehr als 8 Jahre hinweg. Das sind mindestens 2 Schulkkindergenerationen! Dies ist auch nach Ansicht der CDU Alfter im Hinblick auf das Wohl der Kinder nicht vertretbar.
Eine weitere Option wäre ein Neubau in räumlicher Nähe zur Schule jenseits der Appelallee. Hier allerdings spricht das Baurecht eine deutliche Sprache:
- Die Fläche befindet im Außenbereich und in unmittelbarer Nähe zum Entlastungsgraben
- Der Flächennutzungsplan und der Regionalplan sehen diese Flächen als Fläche für die Landwirtschaft vor.
Das heißt im Klartext:
Die Änderung des Regionalplans erfolgt im Schnitt alle 10 Jahre. Wir sind zwar zurzeit in dem Änderungsverfahren, aber es wird frühestens in 2-4 Jahren abgeschlossen sein. Die Änderung des Flächennutzungsplans kann nur in Abstimmung mit dem Regionalplan erfolgen. Danach müsste zeitnah ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Sollten sich bei der Aufstellung des Bebauungsplanes keine Verzögerungen ergeben, so ist im günstigsten Fall frühestens nach 4-6 Jahren mit einem Satzungsbeschluss zu rechnen. Dazu noch die Bauzeit von ca. 2 Jahren und dann sind wir in 2030. Das ist sowohl für die Schulleitung als auch für die OGS keine Option. Hier stimmt die CDU Alfter mit Verwaltung und Schulleitung überein. Zu bedenken ist auch, dass sich diese Flächen nicht im Eigentum der Gemeinde befinden und diese auch somit keinen direkten Zugriff hat.
Als dritte Möglichkeit wurde die dauerhafte Nutzung von Schloss Alfter erörtert. Die räumliche Nähe zum Schulcampus ist gegeben und das Gebäude kann angemietet werden. Nach einer Besichtigung der Räumlichkeiten zeigten sich Lehrer und Erzieher von den sich bietenden Möglichkeiten begeistert. Sie stellten fest, dass in dem Schlossareal ein Aufenthalt der Kinder in Sicherheit und Ruhe vor Baulärm möglich ist. Erste unverbindliche Prüfungen seitens der Gemeinde Alfter ergaben, dass für die OGS-Nutzung alle ebenerdigen Räume geeignet sind. So ist ein Einzug im Sommer 2022 recht schnell umsetzbar und alle anderen benötigten Räume können dann nach Bedarf Zug um Zug hergerichtet werden.
Die, von der OGS nicht benötigten, Räume könnten von der Gemeinde Alfter bei Bedarf selbst genutzt oder an Dritte vermietet werden. Auch eine teilweise Nutzung durch die Ortsvereine ist denkbar.
Außerdem wird im Rahmen des ISEK Prozesses die Öffnung des Schlossparks für die Allgemeinheit angestrebt. Die Parköffnung und ein mögliche Einbindung des Schlosses war auch Teil der Antragstellung bei ISEK und führte unter anderem in einem nicht unerheblichen Anteil zur Förderzusage.
Da Park und Schloss eine Einheit sind können sie nur gemeinsam genutzt werden, auch um mögliche Konfliktpotentiale zwischen verschiedenen Mietparteien in der Zukunft zu vermeiden.
Am 28.09.2021 stand das Thema der Nutzung von Schloss Alfter im Zusammenhang mit dem ISEK Prozess auf der Tagesordnung. Der Rat der Gemeinde Alfter nahm die konzeptionellen Varianten zum Schloss unter der Berücksichtigung der räumlichen Schulentwicklung zur Kenntnis.
Am 29.10.2021 fand für die Mitglieder des Gemeinderates die Vorstellung des Projektes im Kaminsaal des Schlosses statt. Hier beantworteten sowohl die Verwaltung als auch der Architekt Herr Boldt die Fragen der Anwesenden. Auf Wunsch der Ratsmitglieder kam das Thema am 09.11.2021 erneut auf die Tagesordnung des Rates der Gemeinde Alfter. Damit wurde das Projekt auch offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.
Natürlich stellen sich alle Ratsvertreter, auch die der CDU Alfter, viele Fragen zur Umsetzbarkeit des Projekten, wie z.B. Fragen zur Finanzierbarkeit, zur Schulentwicklung, zu Vertragsinhalten usw. Wir, die Ratsmitglieder, sind aufgefordert das Für und Wider abzuwägen und zu einer Entscheidung zu kommen. Die Entscheidung wird aller Voraussicht nach am 07.12.2021 im Rat fallen.
Die CDU Alfter ist der Ansicht, dass es eine einmalige Chance ist, das Schloss und den Park wieder in den Ort zu integrieren.
Die Nachhaltigkeit des Projektes steht für uns außer Frage, da ein leer stehendes Bestandsgebäude anstelle eines noch zu errichtenden Zweckbaus genutzt werden soll.
Die Ertüchtigung des Gebäudes kann nach dem jeweiligen Bedarf erfolgen, da das Gebäude in seiner Grundsubstanz voll funktionsfähig ist.
Der angestrebte langfristige Mietvertrag sorgt dafür, dass sich Investitionen auch rechnen.
Natürlich steht die Miete im Raum, aber für unter 6€/m² bei 1700m² Nutzfläche und der Möglichkeit der Untervermietung lässt sich das ganze Projekt nach Ansicht der CDU Alfter gegenüber der Bürgerschaft vertreten.
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