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CDU Gemeindeverband Alfter

Unterstützung für Kinder mit Förderbedarf: 

So individuell, wie es geht. 

NRW-Schulministerin Dorothee Feller besucht die drei Förderschulen in der Gemeinde

Der sonderpädagogische Förderbedarf steigt in einem beträchtlichen Ausmaß. 

Viel Zeit nahm sich die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) für ihren Besuch der drei Förderschulen, die der Rhein-Sieg-Kreis in der Gemeinde Alfter unterhält. Damit war sie der Einladung des Alfterer Landtagsabgeordneten Oliver Krauß gefolgt.

In Gielsdorf hat die Schule An der Wicke erneut die maximale Zahl an Erstschülerinnen und -schülern mit Sprachauffälligkeiten, Sprachstörungen und Spracherwerbsproblemen aufgenommen. Auch die Vorgebirgsschule im Alfterer Ortskern erlebt eine große Nachfrage: „Wir wachsen und wachsen“, so die Schulleiterin Bettina Mrosek-Monheim. Dort am Schlossweg liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der „geistigen Entwicklung“. Und nicht anders in Witterschlick an der Waldschule: „Die Zahlen der Schülerinnen und Schüler in der Perspektive emotionaler und sozialer Entwicklung steigen“, berichtet Schulleiter Jan Peter Meier der Ministerin. 

Jüngere Studien alarmieren, dass bei bundesdeutschen Grundschülerinnen und Grundschülern die Basiskompetenzen weiter zurückgegangen sind. Immer mehr Grundschulkinder in Nordrhein-Westfalen haben Probleme in den Fächern Mathe und Deutsch. Das Leseverständnis ist im Verlauf der letzten 20 Jahre deutlich gesunken. Mindestvoraussetzungen im Schreiben und Zuhören werden oftmals nicht erfüllt. Ebenso im Rechnen und in der emotional-sozialen Entwicklung.

Jahrzehntelang wurden in der NRW-Schulpolitik Strukturdebatten geführt, wobei die CDU stets für die Vielfalt in der Schullandschaft eingetreten ist. Anstelle von einer „Einheitsschule“ geht es um mehr als um die reine Vermittlung von Wissen: Unsere Schulen sollen ein gutes Umfeld bieten, um die individuelle Persönlichkeit in all ihren sozialen Bezügen entfalten zu können, emotional, sozial, musisch, sportlich oder praktisch. So nah dran an den jeweiligen Begabungen, wie es geht.

„Zur akuten Sicherung des Förderschulangebots werden wir die Verordnung über die Mindestgrößen […] öffnen“ – so das erklärte Ziel der CDU-geführten Landesregierung nach dem Regierungswechsel in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017. In der Folge wurde die einseitige Vorgabe beendet, den Besuch allgemeiner Schulen als den Regelfall für alle Schülerinnen und Schüler vorzusehen. Damit gibt es eine echte Wahlfreiheit. Wie wertvoll sie ist, unterstreicht Ministerin Dorothee Feller: „Wir brauchen beides – sowohl gut ausgestattete inklusive allgemeinbildende Schulen als auch Förderschulen.“

Die zahlreichen Gespräche und Begegnungen in den Klassen haben im Rahmen des Besuchs der Ministerin die großen Erfolge an allen drei Förderschulen sichtbar werden lassen. Die zutiefst wertschätzende Annahme an der Waldschule zum Beispiel, mit dem Schenken von Schutz und Geborgenheit, mit dem Ermuntern der Kinder, Bindungen einzugehen. Das gemeinsame Erschließen der Mitwelt, der Selbstwirksamkeit, der Selbstbestimmung und Teilhabe wurde an der Vorgebirgsschule ebenso anschaulich gemacht wie die Verbindung der verschiedenen Wahrnehmungsbereiche in der Schule An der Wicke, die „sensorische Integration“ – Sprachförderung ist mit den Unterrichtsthemen eng verbunden.

Fachkräftemangel und der demografische Faktor gelten als wesentliche Ursachen dafür, dass in NRW zuletzt 6.700 Lehrerstellen noch unbesetzt waren. Darüber hinaus gibt es einen erhöhten Raumbedarf. Zum Schuljahr 2026/27 soll die Verwirklichung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung (OGS) starten. Der Lehrkräftemangel ist die größte Herausforderung für unsere Schulen – vergleichbar mit dem Personalbedarf in den KiTas, im Handwerk, in der Pflege, der Wirtschaft, der Verwaltung, so wie vielerorts sonst. 

Mit der Bildung, pointiert Ministerin Feller, gehe es um „das zentrale Thema für die Gegenwart und die Zukunft unserer Gesellschaft“. In der Folge von Erschütterungen bauen wir um für eine Gesellschaft, die zugleich schrumpft und wächst. „Klassische“ Biografien gibt es immer weniger: Kindheit, Lernen, Erwerbsleben, Ruhestand.

Die Anstrengungen, Lücken nach der „Babyboomer“-Generation zu schließen, sind deutlich zu erkennen: Die Ambition, zu qualifizieren, Seiteneinstiege zu verbreitern, von der Freizügigkeit in der EU zu profitieren, zu entbürokratisieren, Kompetenzen nicht zu vergeuden, weil Anerkennungsverfahren zu tatsächlichem Können nicht passen. Die Offensive für mehr Lehrerinnen und Lehrer beschreibt das „Handlungskonzept Unterrichtsversorgung“. Oder benachbart: Der Antrag „Fachkräftemangel bei den Öffentlichen Verkehren wirkungsvoll begegnen“ im Landtag, den Oliver Krauß als verkehrspolitischer Sprecher besonders verantwortet. Oder regional: der Fachkräftegipfel des CDU-Kreisverbandes Rhein-Sieg.

Erfolge sind sichtbar: Im Schuldienst zum Beispiel werden kontinuierlich mehr Stellen besetzt, zuletzt ein Plus von 3.700 Stellen im Vergleich mit Juni 2022. Aber: Den Mangel zu beseitigen, „das ist und bleibt ein Marathon“, lässt Ministerin Dorothee Feller keinen Zweifel an der Größe der Aufgabe.

Als Ursache für zunehmende sprachliche Defizite wurden im Rahmen der Besuche der Förderschulen in Alfter auch „zunehmende Bildschirmzeiten“ identifiziert, die Beschäftigung mit Mobiltelefonen anstatt des früher vorherrschenden Vorlesens und der kommunikativen Geselligkeit. Noch so starke Reaktionen an unseren Schulen – mehr Vorlesezeiten oder Etatsteigerungen für Ganztagsplätze – können allerdings nicht aufholen, was wir selbst dem Zeitgeist preisgeben.

Herzlichen Dank an die Teams und an die Gemeinschaft unserer Förderschulen in der Gemeinde Alfter: für das fachlich und menschlich so außerordentliche Engagement und für die tolle Vorstellung aus der Praxis. Stellvertretend an die Schulleitungen: an Gudrun Beckmann und Daniela Grube in der Schule An der Wicke, an Jan Peter Meier und Nicola Schiffer in der Waldschule, an Bettina Mrosek-Monheim und Mirko Wupper in der Vorgebirgsschule.

Kontakt:

Oliver Krauß MdL
oliver.krauss@landtag.nrw.de

Dr. Rolf Schumacher
kontakt@schumacher-fuer-alfter.de